Thailand lehnt Waffenstillstand ab

Thailand lehnt Waffenstillstand ab

Im eskalierenden Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand hat sich der kambodschanische Premierminister Hun Manet am Freitag öffentlich zur gescheiterten Waffenruhe geäußert und Thailand eine Kehrtwende bei den Vereinbarungen vorgeworfen. Parallel dazu wurde bekannt, dass Thailand internationale Vermittlungsangebote abgelehnt hat und auf eine rein bilaterale Lösung pocht.

Hun Manet erklärte, dass der malaysische Premierminister und derzeitige ASEAN-Vorsitzende Anwar Ibrahim am Abend des 24. Juli ein Telefongespräch mit ihm geführt habe, in dem er seine Besorgnis über die anhaltenden Gefechte äußerte. Ibrahim habe einen sofortigen Waffenstillstand vorgeschlagen, um Verhandlungen zwischen beiden Seiten zu ermöglichen.

Kambodscha, so Hun Manet, habe dem Vorschlag zugestimmt, da es nicht als Angreifer in den Konflikt eingetreten sei. Nach Gesprächen mit dem thailändischen Premierminister sei von malaysischer Seite zunächst bestätigt worden, dass auch Thailand einer Waffenruhe ab Mitternacht des 24. Juli zugestimmt habe. Doch nur eine Stunde später habe Bangkok seine Zustimmung zurückgezogen. „Stattdessen kündigte Thailand an, vorerst keinen Waffenstillstand einzugehen und auf einen späteren Zeitpunkt zu warten“, sagte Hun Manet. Er betonte, dass Malaysia die Situation sehr genau kenne.

Zugleich wies Hun Manet auf „mehrdeutige“ Medienberichte über Kambodschas Haltung hin und stellte klar, dass Phnom Penh weiter bereit sei, die Kampfhandlungen umgehend einzustellen – sobald auch Thailand zu einem glaubwürdigen Waffenstillstand bereit sei.

Thailand lehnt Vermittlung durch Dritte ab

Während Kambodscha internationale Vermittlung offen gegenübersteht, lehnt Thailand derartige Angebote kategorisch ab. Wie The Nation Thailand am Freitag berichtete, sagte ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums, Nikorndej Balankura, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass Thailand jede Form von Drittparteien-Vermittlung im aktuellen Konflikt ablehne.

Demnach hätten die Vereinigten Staaten, China und Malaysia – der derzeitige ASEAN-Vorsitz – ihre Bereitschaft signalisiert, Gespräche zwischen beiden Ländern zu erleichtern. Thailand jedoch bestehe darauf, dass der Konflikt ausschließlich durch bilateralen Dialog gelöst werden müsse.

Keine Entspannung in Sicht

Die Lage entlang der umstrittenen Grenze bleibt angespannt. Während Malaysia als ASEAN-Vorsitz versucht, diplomatisch zu vermitteln, stehen beide Konfliktparteien weiter auf Konfrontationskurs. Thailand lehnt jegliche internationale Einmischung ab.

Eine schnelle Deeskalation scheint damit vorerst nicht in Sicht.

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