Tonle Sap – der größte See Südostasiens (in Kambodscha)

Tonle Sap – der größte See Südostasiens (in Kambodscha)

Wer eine Reise nach Siem Reap plant, sollte auch einen Ausflug zum Tonle Sap See mit einplanen. Mitten im Herzen des Landes gelegen münden nicht nur der Siem Reap Fluss sondern auch der gleichnamige Tonle Sap Fluss in das Gewässer.

Tonle Sap mit schwimmenden Restaurants und Häusern

Schwimmende Restaurants auf dem Tonle Sap

Das gesamte Wasservolumen macht ihn zum größten See Südostasiens. Schon seit Anbeginn der Besiedelung der Region hat der See eine große Bedeutung für die Bevölkerung dort vor Ort: Gerade der Fischreichtum des Sees und die Möglichkeit, dort Reisfelder anzupflanzen, haben nicht nur die Ernährung der Kambodschaner maßgeblich beeinflusst (sehr viele traditionelle Speisen der Khmer beinhalten Fisch und Reis), sondern waren ganz praktisch gesehen eine wichtige Ressource zur Sicherung der Ernährung einer breiten Bevölkerungsgruppe.

Doch was ist nun das Besondere am Tonle Sap See? Das Naturspektakel bei dem der Tonle Sap Fluss sowohl im Juni als auch im November die Fließrichtung verändert. Dies wiederum hängt mit den Monsunregenfällen zusammen, welche den Pegel des Mekong derart erhöhen, dass der Tonle Sap Fluss seine Fliesrichtung zurück in den Tonle Sap ändert und Unmengen von Wasser und Fischen in den Tonle Sap spült. Diesen Wechsel feiern die Kambodschaner beim sogenannten Wasserfest im November, wenn sie dann auch wieder anfangen können zahlreiche Fische zu fangen.

Für Besucher gibt es im und rund um den See zahlreiche Tiere zu entdecken. So leben im Tonle Sap See neben 150 verschiedenen Fischarten auch Krokodile, Wasserschlangen und Wasservögel. Wem die Tierwelt nicht so sehr zusagt, für den empfiehlt sich ein Besuch von Kampong Phlouk, dem schwimmenden Dorf direkt am See, das ein ganz einzigartiges Ausflugsziel ist. In der derzeitigen Form gibt es diese Siedlung erst seit wenigen Jahrzehnten. Gerade die dortigen verschlungenen Mangrovenwälder sind eine einmalige Erscheinung. Nur an wenigen Orten der Welt können Besucher so entspannt mit dem Boot diese Waldflächen direkt vom Wasser aus erkunden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ein Besuch des Tonle Sap Sees an sich auf den meisten Reiselisten durch die Region Siem Reap schon ganz automatisch zu finden sein sollte: Gerade durch die geografische Nähe zu vielen bedeutenden Bauten der Khmer liegt der See damit quasi schon „am Weg“ zahlreicher touristischer Reiserouten, die von den Anbietern vor Ort fertig zusammengestellt angeboten werden.

Als Badeort lässt sich der See allerdings nicht empfehlen. Dazu gibt es andere Gewässer und Meerzugänge in Kambodscha, die dafür definitiv besser geeignet sind.

Auch der Tonle Sap See kämpft mit Überfischung und Wasserverschmutzung, verursacht von den Abwässern, die über den Mekong aus den Nachbarländern im See landen. Gerade als Besucher sollte man hier also besonders sorgsam mit der Natur umgehen, um einen weiteren Schaden dieses empfindlichen Ökosystems zu vermeiden.