Nationalmuseum in Siem Reap – das Museum beherbergt zahlreiche Statuen aus Angkor

Nationalmuseum in Siem Reap – das Museum beherbergt zahlreiche Statuen aus Angkor

Für Besucher, die sich besonders für die Geschichte Kambodschas und des Khmer Reichs interessieren, lohnt sich ein Besuch im Angkor Nationalmuseum Siem Reap. Dieses befindet sich direkt in der Stadt Siem Reap und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Artefakte aus der Angkor-Blütezeit zu sammeln, zu erhalten und für Interessierte nicht nur zugänglich zu machen, sondern auch entsprechend aufzubereiten. Gerade auch deshalb ist das Museum ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen: Das merkt man auch. Inzwischen werden Führungen (entweder in persona oder als Audio Guide) in zahlreichen Sprachen angeboten, u.a. auch auf Deutsch.

Der Besuch des Museums eignet sich als perfekte Ergänzung zur Erkundung der verschiedenen Tempel des Reiches der Khmer, sind die Ausstellungsstücke doch auch vorrangig solche, die den archäologischen Stätten von Angkor entnommen wurden.

Das Museum existiert bereits seit 2007 und gliedert sich in verschiedene Galerien (aufgeteilt in Kategorien wie „Die großen Könige der Khmer“, „Religion und Glaube“, „Die Zivilisation der Khmer“ etc.). Das ermöglicht ein ganz gezieltes Eintauchen der Besucher in genau jene Teilaspekte der Kultur der Khmer, für den sie sich besonders interessieren.
Interessanterweise ist das Museum privat betrieben: Die Artefakte allerdings sind Leihgaben etwa aus dem Kambodschanischen Nationalmuseum in Phnom Penh oder der „Conservation d’Angkor“, die dem Kambodschanischen Kultusministerium unterstellt ist und die Aufbewahrung der archäologischen und kulturellen Schätze des Landes zur Aufgabe hat.

Was viele Kambodschaner allerdings an dem Museum kritisch sehen, ist die Tatsache, dass die Inhaber aus Thailand sind, der Profit „ihrer“ kulturellen Schätze damit nicht im Land bleibt. Diese Einschätzung ist nicht weiter verwunderlich, betrachtet man die kambodschanische Geschichte etwas genauer: Die zahlreichen Besatzungen, die das Land bereits erlebt hat, und auch die vielen Kunstraube durch die europäischen Entdecker im 19. und 20. Jahrhundert, lassen den Wunsch nach freier Verfügung über die Artefakte der eigenen Geschichte mehr als verständlich erscheinen.
Das Museum bietet neben der dauerhaften Ausstellung auch immer wieder Sonderausstellungen und Events an. Für Besucher lohnt sich daher definitiv vorab ein Blick auf die Webseite des Betreibers, um hier nichts zu verpassen und entsprechend planen zu können. Aufgrund der zahlreichen Ausstellungsstücke und Artefakte ist es jedenfalls sinnvoll, bei einem Besuch einige Stunden einzuplanen, um auch wirklich alle Bereiche des Museums ausgiebig erkunden zu können. Sollte das Zeitbudget hier ein wenig knapper sein, hilft die Aufteilung der Ausstellung in die unterschiedlichen Themengebiete sehr bei der Orientierung, welche Bereiche man vielleicht bevorzugt besucht und welche Bereiche man vielleicht nur oberflächlich besichtigen möchte. Alles in allem ist der Besuch klar zu empfehlen, um mehr über die Geschichte des Landes zu erfahren.