Prei Rup – ein Tempel mit einem beschwerlichen Aufstieg

Prei Rup – ein Tempel mit einem beschwerlichen Aufstieg

Die Tempelanlage Prei Rup befindet sich nur unweit von Siem Reap und gehört zur „großen Runde“ der ehemaligen Khmertempel.

Prei Rup

Der Aufstieg auf den Tempel Prei Rup ist beschwerlich

Errichtet wurde der Tempel unter der Herrschaft von König Rajendravarman II im Jahr 961, der sich, nachdem er bereits den Östlichen Mebon hatte errichten lassen, mit dem Bau des Gebäudes als Staatstempel seiner Regentschaft ein Denkmal setzte, da die Tempelanlage Prei Rup als der bedeutendste Angkor-Tempel des 10. Jahrhunderts gilt und bis heute zu den beeindruckendsten Bauwerken der ganzen Region zählt.

König Rajendravarman II war es auch, der die Hauptstadt des Reiches der Khmer während seiner Regentschaft von Koh Ker nach Angkor verlagerte, was mitunter die Grundlage dafür war, weshalb heute so viele prächtige Bauten in dieser Region zu finden sind (wobei natürlich zu sagen ist, dass die anderen Tempelanlagen von zumeist jeweils einem der nachfolgenden Herrscher errichtet wurden, die ihrerseits einen Anteil an der einzigartigen Sammlung an architektonisch wertvollen Bauwerken haben, die nun in Angkor zu finden sind). Bei Prei Rup handelt es sich um einen hinduistischen Tempel, der der Gottheit Shiva geweiht wurde.

Das Bauwerk an sich wurde aus Sandstein, Vulkanstein und Laterit erbaut, was zur Folge hatte, dass die Reliefs, die Prei Rup einmal gehabt haben dürfte, durch die Witterung zu einem großen Teil abgeschliffen wurden und heute nicht mehr bzw. kaum mehr nachvollziehbar sind. Was aber noch erhalten wurde, ist dafür umso beachtlicher und gibt einen spannenden Einblick in die Darstellungen jener Zeit. Wesentlich bekannter ist aber die Tatsache, wie sehr der Architekturstil von Prei Rup nachfolgende Bauten geprägt hat- und deshalb auch seinen Namen mit dem Namen der Kunstrichtung der gesamten Ära, nämlich dem „Prei-Rup-Stil“, teilt. „Prei Rup“ bedeutet ungefähr so viel wie „den Körper drehen“, was wohl – so nehmen es die Forscher heute an – mit einem hinduistischen Ritual verknüpft ist.

Der Baustil von Prei Rup inspirierte auch den Bau der Tempelanlagen Ta Keo und Angkor Wat, die ebenfalls als Tempelberge erbaut wurden: eine Anlehnung an den Berg Meru, den Weltenberg, der im Zentrum des Universums der hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Mythologie steht und über fünf Gipfel verfügt: So finden sich auch hier fünf Prasat, die diese symbolisieren sollen.

Die vier Seiten des Pyramidenbaus sind genau anhand der vier Himmelsrichtungen ausgerichtet.

Unter Touristen ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel (gerade in Kombination mit einem Besuch der anderen Tempelanlagen der Region), wohl auch deshalb, weil neben der außergewöhnlichen Architektur auch ein atemberaubender Ausblick auf jene Besucher wartet, die den Weg an die Spitze des Pyramidenbaus wagen, von wo sie die gesamten umliegenden Felder, Weiden und Wälder sehen können.