Krol Romeas – vereinzelte Überreste eines Tempels

Krol Romeas – vereinzelte Überreste eines Tempels

Wer als Reisender die Region rund um Siem Reap erkundet, der sollte keinesfalls den Fehler machen und Krol Romeas auslassen. Die Tempelanlage, die sich direkt beim Nordausgang von Angkor Thom und exakt neben dem Preah Khan Tempel befindet wird tatsächlich nur von wenigen Touristen besucht: Umso mehr eine tolle Chance für all jene, die sich die Zeit nehmen diesen magischen Ort zu erkunden.

Brücke auf dem Weg zu Preah Khan

Das Besondere an der Anlage ist es, dass kaum Hintergrundwissen über den Ursprung und historischen Wert dieses prächtigen Gebäudes besteht. Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass der Ort kein klassischer religiöser Tempel war, sondern vielmehr als Elefanten-Stallung genutzt wurde. Die letztlich entscheidenden Beweise haben die Archäologen aber dafür bis heute nicht gefunden.

Die Anlage von Krol Romeas ist kreisförmig angeordnet und wurde aus Stein errichtet, was eine absolute Besonderheit darstellt. Bauten aus der Zeit der Khmer wurden grundsätzlich nur dann aus Stein erbaut, wenn sie dem „Göttlichen“ gewidmet waren. So haben wir bis heute das Dilemma, dass selbst die Wohnbauten der bekanntesten Könige der Khmer nicht mehr rekonstruierbar sind, da diese – als sozusagen nicht-religiöse Stätte- ebenfalls aus Holz errichtet wurden. Die Frage, warum das bei Krol Romeas- welcher augenscheinlich weder einer Gottheit noch überhaupt einem religiösen Zweck gewidmet war- anders ist, bleibt aber leider unbeantwortet.

So bleibt den Besuchern nichts anderes übrig, als diesen wunderschönen Ort als das zu genießen, was er ist: Ein magisch anmutendes, wenig frequentiertes Plätzchen, das sich wie eine Zeitreise in den Alltag der Khmer anfühlt. Den einzigen historischen Eckpunkt, den wir benennen können, ist die Tatsache, dass der Tempel wohl- wie die meisten Bauten dieser Zeit- etwa im 16. Jahrhundert zurückgelassen wurde, wo er von da an die Zeit bis zu seiner Wiederentdeckung überdauerte.

Durch die Unberührtheit der Natur können die wenigen Touristen auch einen Blick auf die heimische Flora und Fauna erhaschen: Gerade Schmetterlinge nisten in Krol Romeas gerne und sind ein beliebtes Fotomotiv.

Abschließend lässt sich sagen, dass Urlauber, die ohnehin die Gegend rund um Angkor Thom erkunden wollen, gut daran tun, auch einen Abstecher nach Krol Romeas einzuplanen. Der Weg ist nicht weit und die Erfahrung an sich einzigartig. Durch die überschaubare Größe müssen Besucher auch nicht viel mehr als eine halbe Stunde für die Besichtigung des Ortes einplanen- ausgenommen selbstverständlich die Möglichkeit, hier mehr Zeit verbringen zu wollen, weil es in Krol Romeas einfach schön ist. Auf dieses Risiko müssen sich Besucher wohl oder übel einlassen