Ta Som – ein verwunschener Tempel

Ta Som – ein verwunschener Tempel

Bei der Tempelanlage Ta Som handelt es sich um einen buddhistischen Tempel, der sich direkt am Gelände des archäologischen Parks von Angkor befindet. Errichtet wurde er unter der Herrschaft von König Jayavarman VII. gegen Ende des 12. bzw. zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Jayavarman VII. gilt als einer der bedeutendsten Khmer-Könige und war auch der erste Herrscher, der sich als Buddhist bezeichnete. Unter ihm herrschte ein so reges Bauen, dass man es fast als Boom bezeichnen könnte: Viele noch heute erhaltene Tempelanlagen gehen auf seinen Bauauftrag zurück (beispielsweise der bekannte Tempel Ta Prohm). Letzterer ist es auch, der über sehr starke architektonische Ähnlichkeiten mit Ta Som verfügt: Manche würden auch von Ta Som als der „kleineren Zwillingsschwester“ sprechen.
Ta Som befindet sich am sogenannten „großen Rundweg“ des archäologischen Parks von Angkor und ist östlich vom Östlichen Baray gelegen.

Ta Som Baum

Ein Baum schlingt sich um die Ruine eines Tempels

Übersetzt bedeutet Ta Som ungefähr so viel wie „Vorfahre Som“. Doch wer war Som? Nach aktuellem historischen Forschungsstand handelt es sich bei Som um den Lehrer und Mentor von Jayavarman VII., dem er mit dem Bau des Tempels ein beachtliches Denkmal gesetzt hat. Doch wofür die Anlage letztlich im Alltag genutzt wurde, lässt sich heute unglücklicherweise nicht mehr mit letzter Sicherheit feststellen. Das liegt vor allem daran, dass die ursprünglich angebrachten Inschriften des Baus nicht mehr erhalten sind. Grundsätzlich ist Ta Som durchaus in einem guten Zustand: Allerdings wurden durch Kunstraube und Vandalenakte in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts viele Statuen zerstört und einige Artefakte für immer vernichtet. Glücklicherweise werden momentan aber Restaurierungsarbeiten an dem Tempel durchgeführt, um zumindest einigermaßen sicherzustellen, dass alles, was möglich ist, für künftige Generationen bewahrt wird.

Ta Som zählt – weil es zum archäologischen Park von Angkor gehört – ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe (und das schon seit 1992).

Architektonisch betrachtet handelt es sich bei Ta Som um einen Flachtempel, wie er im archäologischen Park von Angkor vielfach zu finden ist. Als Baumaterial wurde Sandstein und Laterit verwendet- auch das ist nicht weiter ungewöhnlich für ein Bauprojekt seiner Zeit.

Besucher der Anlage sollten ausreichend Zeit einplanen, um den Tempel wirklich ausgiebig auf sich wirken lassen zu können und um die zahlreichen, detaillierten Darstellungen (etwa verschiedene Devata) in aller Ruhe zu entdecken.
Normalerweise ist der Bau gut besucht, aber durchaus nicht so „überlaufen“ wie manch andere Tempelanlage von Angkor. Alles in allem sollte ein Besuch von Ta Som unbedingt auf dem Programm jedes Angkor-Parkbesuchers stehen: Der Tempel hat eine ganz einzigartige Wirkung und Schönheit, die man nicht verpassen sollte.