Thmor Bridge / Spean Thma – Steinbrücke in Angkor

Thmor Bridge / Spean Thma – Steinbrücke in Angkor

Spean Thma (auch bekannt als die Thmorbrücke) befindet sich in der Provinz Siem Reap in Angkor und ist eine der wenigen Brücken aus dem Khmer-Reich, die bis heute erhalten sind. Grob übersetzt bedeutet „Spean Thma“ so viel wie „Steinbrücke“.

Thmor Bridge / Brücke

Thmor Brücke

Der genaue Zeitpunkt, wann die Brücke ursprünglich errichtet wurde, lässt sich heute nicht mehr zurückverfolgen. Allerdings zeigen einige Unregelmäßigkeiten in ihrer Steinstruktur (es finden sich einige Blöcke aus Sandstein, die schon zuvor anderweitig verwendet worden sein dürften), dass die Brücke im 15. Jahrhundert (also doch schon zeitlich deutlich nach der hohen Zeit der Khmer) wiedererrichtet wurde. Spean Thma liegt direkt neben dem Tempelberg Ta Keo – ein Besuch dieser Denkmäler lässt sich also gut miteinander verbinden. Eine Vermutung der Forscher ist es, dass die Brücke unter der Herrschaft von Jayavarman VII. errichtet wurde, da dieser während seiner Regentschaft zahlreiche Straßen bauen ließ, die oftmals über ähnliche Brücken führten.

Errichtet wurde die Brücke auf der ehemaligen Wegstrecke zwischen dem Östlichen Baray und Angkor Thom. Sie liegt nur etwa 200 Meter von Thommanon entfernt.

Architektonisch gleichen sich die Brücken aus dem Khmer-Reich oftmals: Die vielen aufeinander aufgeschichteten Steinziegel bilden mehrere breite Brückenpfeiler, wobei sich dazwischen vierzehn etwa einen Meter breite, enge Bögen spannen.

Ein französisches Forscherteam restaurierte im frühen 20. Jahrhundert den Brückenbau und entfernte die Fauna, die das Bauwerk bedrohte. Dennoch ist nach wie vor schön zu sehen, wie das Bauwerk mit der Natur über die Jahrhunderte ineinander „verwachsen“ ist.

Spean Thma zeigt außerordentlich gut, wie sehr der Wasserstand über die Jahrhunderte einer Veränderung unterworfen war (möglicherweise auch als Auslöser (durch Sedimentablagerungen und eine dadurch entstandene Änderung des Flusslaufs) oder aber als Resultat des Zusammenbruchs des ausgeklügelten Bewässerungssystems in Angkor). Auch heute noch lässt sich neben der Brücke nämlich noch ein Wasserrad entdecken. Ursprünglich war das Bauwerk doppelt so breit wie der Fluss selbst, da gerade in der Monsun-Zeit das Wasser sehr stark angestiegen sein muss.

Ruinen bei der Thmor Bridge

Ruinen in der Nähe der Thmor Brücke

Auch wenn die Brücke an sich in den großen Reiseführern zur Region rund um Angkor eher nur als Fußnote geführt wird, sollte man beim Besuch der anderen, größeren Denkmäler keinesfalls Spean Thma vergessen – nicht umsonst ist sie Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Immerhin gelingt es dem Besucher so, sich ein wenig vorzustellen, wie anders der damalige Verlauf des Siem-Reap-Flusses war und welch großartige Leistung die Wasserversorgung im damaligen Khmer-Reich darstellte.