Friedensabkommen zwischen Thailand und Kambodscha – Erleichterung nach Wochen des Konflikts
Thailand und Kambodscha haben am Sonntag den 26. Oktoner 2025 ein Friedensabkommen unterzeichnet, das den jüngsten bewaffneten Konflikt an der gemeinsamen Grenze beendet. Die Vereinbarung, die beim ASEAN-Gipfel in Kuala Lumpur geschlossen wurde, sorgt in der Region für spürbare Erleichterung – und weckt die Hoffnung, dass nach Wochen der Unsicherheit wieder Stabilität einkehrt.
Mit dem Abschluss des Friedensabkommens zwischen Thailand und Kambodscha beginnt eine Phase der Hoffnung und des Neubeginns. In diesem Sinne nehmen wir frühere Beiträge zum Konflikt vorerst offline, um dem Geist der Versöhnung Ausdruck zu geben.
Hinweis: Der Besuch von Siem Reap und allen anderen Touristenregionen Kambodschas ist vollkommen sicher und problemlos möglich.
Unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump und Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim verpflichteten sich die Länder, ihre schweren Waffen aus dem Grenzgebiet abzuziehen und die gefangenen kambodschanischen Soldaten freizulassen. Geplant ist außerdem die gemeinsame Räumung von Minenfeldern sowie der Einsatz von ASEAN-Beobachtern, die die Umsetzung überwachen sollen.
Das Abkommen sieht zudem regelmäßige Treffen beider Verteidigungsministerien vor, um Spannungen künftig frühzeitig zu entschärfen. Auch eine engere wirtschaftliche Kooperation und Unterstützung beim Wiederaufbau betroffener Dörfer sind vorgesehen.
Politische Beobachter werten die Einigung als diplomatischen Erfolg für ASEAN, die sich in den vergangenen Monaten intensiv um Vermittlung bemüht hatte. Auch China, die USA und die Vereinten Nationen begrüßten das Abkommen und sagten Unterstützung bei der Umsetzung zu.
Ersten Informationen zufolge beinhaltet das Abkommen im Kern die folgenden vier Punkte:
1. Rückzug schwerer Waffen aus dem Grenzgebiet
Beide Staaten haben sich verpflichtet, ihre schweren Waffen – darunter Artillerie, Mörser und gepanzerte Fahrzeuge – innerhalb von zwei Wochen aus einer definierten Sicherheitszone entlang der Grenze abzuziehen.
- Diese Zone soll rund 10 Kilometer breit sein, jeweils fünf Kilometer auf beiden Seiten.
- Ziel ist, eine militärfreie Pufferzone zu schaffen, um Zwischenfälle zu verhindern.
- Leichte Infanterieeinheiten dürfen vorerst in den jeweiligen Grenzposten verbleiben, jedoch nur zur Sicherung der Zivilbevölkerung.
- Die Kontrolle des Rückzugs erfolgt schrittweise unter Aufsicht gemeinsamer Teams der beiden Verteidigungsministerien.
2. Freilassung kambodschanischer Gefangener
Thailand erklärte sich bereit, 18 kambodschanische Soldaten freizulassen, die während der Kämpfe im Juli 2025 gefangen genommen wurden.
- Die Übergabe soll über einen neutralen Grenzposten unter Beobachtung des Roten Kreuzes erfolgen.
- Kambodscha verpflichtet sich im Gegenzug, thailändische Vermisste ausfindig zu machen und alle identifizierten Leichen gefallener Soldaten zu übergeben.
3. Gemeinsame Minenräumung und Wiederaufbau
In den Grenzgebieten liegen noch immer tausende Landminen aus früheren Konflikten.
- Beide Länder werden gemeinsam mit Unterstützung internationaler Partner – insbesondere aus Japan und den USA – Minenräumkommandos bilden.
- Die Räumung beginnt zunächst in den Provinzen Preah Vihear (Kambodscha) und Sisaket (Thailand).
- Parallel sollen zerstörte Dörfer und Straßen repariert werden; Hilfsprogramme der ASEAN und der UN sollen den Wiederaufbau finanzieren.
- Auch Zivilisten aus der Region sollen in die Minenaufklärung eingebunden werden, um Unfälle zu vermeiden.
4. Beobachtung und Sicherung durch ASEAN-Teams
Zur Überwachung des Waffenstillstands werden Beobachter-Teams der ASEAN eingesetzt.
- Diese sollen sowohl an der Grenze als auch in den jeweiligen Verteidigungsministerien tätig sein.
- Ihr Mandat umfasst die Überprüfung von Truppenbewegungen, den Austausch von Informationen über Zwischenfälle und die Vermittlung bei Spannungen.
- Die Teams bestehen aus Offizieren aus Indonesien, Malaysia, Singapur und den Philippinen – also aus Ländern, die als neutral gelten.
- Die erste Mission soll innerhalb von zehn Tagen nach Unterzeichnung starten und mindestens sechs Monate dauern.
Der genaue Wortlaut des Abkommens wurde bislang nicht veröffentlicht. Die wortgenaue Richtigkeit der vorgenannten 4-Punkte kann nicht garantiert werden.