Grenzöffnung: Thailand muss handeln, nicht nur reden
14. Juli 2025 – Phnom Penh/Bangkok – Thailand hat über lokale Medien öffentlich erklärt, dass es erwäge, Gespräche mit Kambodscha über die Anpassung der Öffnungszeiten gemeinsamer Grenzposten aufzunehmen. Trotz dieser öffentlichen Aussagen wurden jedoch bislang keine offiziellen Verhandlungen eingeleitet – und die Realität bleibt, dass allein Thailand den Schlüssel zur vollständigen Wiederöffnung der von ihm einseitig eingeschränkten Grenzen in der Hand hält.
Kambodschas Standpunkt bleibt klar: „Erst öffnen“
Kambodscha hat wiederholt und konsequent seine Bereitschaft bekräftigt, alle Grenzübergänge wieder zu öffnen – jedoch nur unter der Bedingung, dass Thailand diese vollständig in ihren ursprünglichen Zustand vor der Schließung mit den regulären Betriebszeiten zurückversetzt. Kambodschanische Beamte betonen, dass Kambodscha die Grenzen nie selbst geschlossen habe, sondern sämtliche Einschränkungen und Schließungen einseitig von Thailand vorgenommen wurden.
Ein Sprecher der kambodschanischen Regierung sagte bereits:
„Kambodscha hat die Grenzen nicht geschlossen. Wir sind bereit, den normalen Betrieb sofort wieder aufzunehmen, sobald Thailand sie wie vor der Schließung wieder öffnet.“
Thailands Medienbotschaften vs. tatsächliches Handeln
Während thailändische Behörden in den Medien von der Idee sprechen, mit Kambodscha über eine Anpassung oder Koordinierung der Öffnungszeiten von Grenzposten zu verhandeln, scheinen bislang keine offiziellen Gespräche stattgefunden zu haben. Zudem hat Thailand die von ihm einseitig eingeführten Schließungen und eingeschränkten Öffnungszeiten bislang nicht rückgängig gemacht.
Dies führt auf kambodschanischer Seite zu wachsender Frustration. Dort wird argumentiert, dass Thailands öffentliche Gesprächsangebote davon ablenken, dass zunächst konkrete Schritte zur Wiederöffnung der geschlossenen Übergänge notwendig sind – und diese müssen von Thailand kommen.
Ursprung der Grenzschließungen
Die von Thailand in den letzten Wochen verhängten Einschränkungen an verschiedenen Grenzposten – aufgrund bestimmter Bedenken – wurden nicht mit Kambodscha abgestimmt. Diese Schließungen haben Handelsrouten, lokale Wirtschaften und Gemeinschaften beeinträchtigt, die stark auf den täglichen grenzüberschreitenden Verkehr angewiesen sind.
Trotz Kambodschas Bereitschaft zur Normalisierung der Lage bleibt das Land bei seiner Position: Eine vollständige Wiederherstellung ist nur möglich, wenn Thailand die früheren Betriebsbedingungen vollständig wiederherstellt.
Eine Frage der Verantwortung
Im Kern handelt es sich hierbei nicht um eine gleichberechtigte Verhandlung über gemeinsam beschlossene Schließungen – sondern um die Rücknahme einseitiger Maßnahmen durch Thailand. Kambodscha hat deutlich gemacht, dass es keine anderen Forderungen gibt, als zur vorherigen Lage zurückzukehren.
Zwischen den beiden Ländern besteht kein Dissens über die Notwendigkeit offener und funktionierender Grenzen. Der Streitpunkt liegt allein in der Reihenfolge der Maßnahmen – und gemäß diplomatischer Logik muss der erste Schritt von Thailand ausgehen.
Thailand muss handeln, nicht nur reden
Thailands Äußerungen über mögliche Gespräche mögen kooperativ klingen, doch ohne konkrete diplomatische Schritte oder eine Rücknahme der Grenzschließungen bleiben sie bloße PR-Maßnahmen. Kambodschas Haltung bleibt unverändert: Sobald Thailand die Grenzen vollständig wieder öffnet und normale Betriebszeiten einführt, wird Kambodscha ebenso handeln.
Bis dahin liegt die Verantwortung – und die Verzögerung – allein bei Thailand. Bis auf Weiteres bleibt Flugverkehr die einzige Möglichkeit, zwischen den beiden Ländern zu reisen.