Reisewarnung Thailand/Kambodscha – was Sie tatsächlich wissen sollten

Reisewarnung Thailand/Kambodscha – was Sie tatsächlich wissen sollten

Ich werde versuchen, diesen Artikel so neutral wie möglich darzustellen, auch wenn mir dies aufgrund des von Thailand ausgehenden Angriffskriegs auf Kambodscha schwerfällt.

Wenn Sie diese Saison nach Thailand reisen oder dort einen Transit planen, sollten Sie einiges wissen. Die Landgrenzen zwischen Thailand und Kambodscha sind ausnahmslos geschlossen. Es sind nur Flugreisen möglich. Die Einreise in Kambodscha ist unproblematisch. Sollten Sie jedoch planen, von Thailand nach Kambodscha zu reisen, werden die thailändischen „Behörden“ alle Einreisevoraussetzungen für Kambodscha sehr genau überprüfen (Hotelreservierung, Geldmittel etc.). Sollten Sie männlich und im wehrfähigen Alter sein, kann es auch passieren, dass die thailändischen „Behörden“ Sie noch genauer befragen. Thailand vermutet nämlich, dass Kambodscha ausländische Söldner anheuert, z. B. zum Fliegen von Drohnen. In diesem Zusammenhang wurden z. B. Osteuropäer und Russen in Thailand einfach unter Generalverdacht gestellt und sollen von den lokalen Behörden „sehr genau“ überwacht werden. Dies hat bereits zu diplomatischen Problemen mit anderen Ländern geführt.

Da in fast ganz Thailand ein Drohnenflugverbot gilt und die Thailänder, freundlich ausgedrückt, „sehr xenophob“ sind, sollten Sie keine Drohnen oder andere „verdächtige“ Gegenstände im Reisegepäck mit sich führen.

Wenn Sie nach Kambodscha reisen möchten, empfiehlt sich ein Transit über ein anderes Land. Bei älteren oder weiblichen Reisenden dürften die „Ausreisekontrollen“ jedoch deutlich entspannter sein.

Reisen Sie unter keinen Umständen in Gebiete im Umkreis von 50 km um die Landgrenze von Thailand und Kambodscha, auf beiden Seiten. Fertigen Sie unter keinen Umständen Fotos oder Videos von Militäranlagen, Militärpersonal oder kritischer Infrastruktur an.

Wir empfehlen unabhängig von der Kilometergrenze, keine Reiseziele in abgelegenen Gebieten zu besuchen. Damit sind z. B. Wälder, abgelegene Berge und Naturschutzgebiete gemeint. Das Risiko von neuen Luftschlägen in nicht stark besiedelten und somit weniger touristischen Gebieten besteht und sollte nicht ignoriert werden.

Das politische Klima in Thailand kann als angespannt bezeichnet werden. In den letzten Monaten wurde mehrfach der Premierminister bzw. die Regierung ausgewechselt. Militärkommandeure haben in ihren eigenen Bezirken nach Belieben das Kriegsrecht ausgerufen, und eine parlamentarische Kontrolle scheint nicht zu existieren.

Aufgrund dieses Machtvakuums versucht das thailändische Militär, seine Machtposition zu stärken. So erwartet Sie am Flughafen Bangkok nicht mehr nur die normale Einwanderungsbehörde, sondern teilweise auch Militärpersonal, welches Einfluss auf die Entscheidungen der Einwanderungsbehörde nimmt.

Am 8. Februar 2026 sollen Neuwahlen in Thailand durchgeführt werden. Bereits bei der letzten Wahl hat die eigentliche „Gewinnerpartei“ nicht die Regierung antreten können, da u. a. das Militär damit nicht einverstanden war, d. h. die gewinnende Partei musste bereits bei der letzten Wahl gezwungenermaßen in die Opposition. Daher ist auch im Hinblick auf eben diese Neuwahlen die Lage umso mehr angespannt, und es könnte jederzeit zu Protesten oder Ausschreitungen kommen. Vermeiden Sie daher unbedingt große Menschenansammlungen und Proteste.

Die Redefreiheit in Thailand ist extrem stark eingeschränkt. Sie riskieren z. B. Strafverfolgung, wenn Sie auch nur die Fakten richtigstellende Kommentare schreiben und damit höher gestellte Personen „bloßstellen“. Auch wird sehr gerne und oft die „Eingabe falscher Informationen in ein Computersystem“ nach Belieben verfolgt. Die Untersuchungshaft in Thailand entspricht einer richtigen Inhaftierung. Eine Untersuchungshaft, wie wir diese in Europa kennen, ist derzeit nur in Erprobung.

Zusammenfassend empfiehlt es sich daher: Vermeiden Sie ein „militärisches Erscheinungsbild“, führen Sie keine verdächtigen Gegenstände wie z. B. Drohnen im Reisegepäck, bereiten Sie alle Dokumente für Ihre Reise vor oder vermeiden Sie Thailand diese Saison vollständig und weichen Sie auf andere Länder aus.

Einer Urlaubsreise nach Siem Reap und Phnom Penh steht weiterhin nichts im Wege. Es empfiehlt sich jedoch, täglich die aktuelle Lage genau zu prüfen und stets abreisebereit zu sein, was jedoch bei Reisenden ohnehin der Fall sein dürfte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert